Geldanlage: Seriöse Finanzberater und Anlageprodukte erkennen

Sparen ist in der Niedrigzinsphase schwierig geworden, denn für bewährte Sparmodelle gibt es so gut wie keine Zinsen mehr.

Stattdessen verlangen immer mehr Banken Geld für die Aufbewahrung des Spartopfes. Doch der Kapitalmarkt bietet Möglichkeiten, Geld bei über-schaubarem Risiko langfristig anzulegen und dabei Gewinne zu erzielen. Dabei ist es nicht immer einfach, seriöse Anbieter von windigen Abzockern zu unterscheiden.
Unseriöse Anlage- und Vermittlungsgesellschaften ziehen gutgläubigen Sparern mit simplen aber wirkungsvollen Tricks jährlich Milliarden aus der Tasche. Wer das vermeiden will und einen geeigneten Anbieter sucht, kann sich mit den folgenden Tipps orientieren.

Seriöse Anbieter rufen nicht einfach so an
Vorsicht mit Firmen oder Institutionen, die unaufgefordert anrufen. Das ist wettbewerbsrecht-lich nicht zulässig. „Auch wenn der Anbieter Verwandte oder Bekannte als Referenz nennt oder diese selbst einen Beratungstermin empfehlen, ist das noch kein Beleg für die Seriosi-tät. Häufig werden nichtsahnende Kunden benutzt, um an neue Anleger heranzukommen“, warnt Christine Hannemann von der Verbraucherzentrale Flensburg.

Traumhafte Renditen sind Blendwerk
Bei Geldanlagen gilt der Grundsatz: Je höher die Rendite, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Renditen von zehn und mehr Prozent jährlich sind in aller Regel nur mit hochspe-kulativen Anlageformen zu machen, bei denen man jederzeit mit einem Teil- oder Totalver-lust des Anlagebetrages rechnen muss. Selbst wenn Bekannte die versprochenen Zinsen bereits erhalten haben, spricht das nicht zwingend für die Seriosität des Angebotes. Denn häufig werden den Anlegern anfangs die versprochenen hohen Renditen gezahlt, um über eine Art Schnellballsystem neue Kunden zu gewinnen. Die Gewinne fließen dabei aber nicht aus tatsächlich erwirtschafteten Erträgen, sondern aus den Anlagegeldern der Neukunden.

Der Geschäftssitz verrät einiges
Unseriöse Anbieter lassen sich mit Vorliebe an exotischen Plätzen nieder. Oft gibt es am offi-ziellen Firmensitz nur einen Briefkasten. Falls ein ausländischer Geschäftssitz angegeben wird, ist Vorsicht angesagt - nicht zuletzt wegen der Probleme und Kosten, die mit einer möglichen gerichtlichen Auseinandersetzung im Ausland verbunden sind. Meist sind Gauner im Ausland nicht greifbar.

Bei Zeitdruck ist immer etwas faul
Gute Anlageentscheidungen brauchen Ruhe und Überlegung. „Bei unseriösen Geschäften gibt es nur einen, der unter Zeitdruck steht: der Anbieter. Er muss aus einem Kunden mög-lichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit herauspressen“, schildert Christine Hannemann. Von einmaligen und ‚nur heute‘-Gelegenheiten lässt man in Gelddingen also besser die Finger.

Prüfen und Vergleichen schafft Sicherheit
Bei Geldanlagen kommt es auf die Kombination verschiedener Produkte und auf die Laufzei-ten an – so lassen sich Anlagen sicher gestalten. Beratung und Unterstützung dabei bietet die Verbraucherzentrale. Mehr Informationen dazu gibt es unter der Servicenummer 0461-28604.

Beitrag veröffentlicht von:
Finja Henke