Die Idee für die Projektwoche entstand im Rahmen der Erarbeitung des Kinderschutzkonzeptes. Dieses Konzept ist für jede Kita verpflichtend. Es dient dazu, Kinder vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch zu schützen. Es legt klare Regeln und Maßnahmen fest, um mögliche Gefahren zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dazu gehören geschulte Fachkräfte, transparente Verhaltensrichtlinien und feste Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Mitarbeitende. So wird ein sicheres und unterstützendes Umfeld geschaffen, in dem sich Kinder gesund entwickeln können. Es umfasst damit alle Bereiche, die in einer Kita vorkommen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Kinder. Während der Projektwoche ging es vor allem darum, die Kinder zu sensibilisieren. „Sie sollen wissen, dass ihr Körper ihnen gehört und das sie bestimmen können, wo ihre Grenze ist – wo sie Distanz wollen oder Nähe suchen“, erklärt Svenja Polley-Brix. Um das zu können, muss man fähig sein, die eigenen Gefühle zu erkennen und sie auch zu benennen. „Ich bin gerade sehr aufgeregt“, verrät Edda. „Ich habe nämlich meine erste Zahnlücke.“ Mia erzählt, dass sie sich beim Besuch ihrer Oma im Krankenhaus sehr erschreckt hat. „Ich habe sie noch nie krank gesehen.“ So lernen die Kinder, Gefühle, die sie empfinden auch auszudrücken – und auch ganz klar Nein zu sagen, wenn für sie eine Grenze überschritten wird. Dazu gehört auch, ein Gespür dafür zu entwickeln, gute und schlechte Geheimnis zu differenzieren – und unter Umständen einem Erwachsenen anzuvertrauen.
Körper, Sinne und Gefühle
