Anke Pöhls, Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Treia und selbst leidenschaftliche Handarbeiterin, hatte die Idee, einen Handarbeitskreis ins Leben zu rufen. „Ich habe mich umgehört, ob wohl Interesse bestünde und habe einen ersten Aufruf gestartet“, erzählt sie. „Sofort waren sechs Gleichgesinnte gefunden und inzwischen sind wir auch schon etwas gewachsen.“ Auf dem großen Tisch liegen Wollknäule, Stricknadeln in verschiedenen Stärken und fertige Handarbeiten, die interessiert begutachtet werden. „Das ist mein Prototyp“, erzählt Astrid Salwitz und reicht ein paar grüne Socken über den Tisch. „Probiere sie mal an Anke.“ Die Begeisterung in der Runde ist groß, denn die Socken sitzen optimal am Fuß, obwohl sie ohne Hacke gestrickt werden. So werden neue Ideen ausprobiert und weitergegeben. „Jede bringt mit, woran sie gerade arbeitet“, erklärt Anke Pöhls. „Und wer an einer Stelle nicht weiterkommt, findet hier immer jemanden, der es kann.“
Die meisten Frauen handarbeiten, seit sie denken können. Mütter und Omas waren dabei die besten Lehrmeisterinnen. „Außerdem war Handarbeit ein Pflichtfach in der Schule“, erinnert sich Astrid Salwitz. Heute geben sie ihr Wissen ebenfalls weiter, an die Töchter oder Enkelinnen. „Bei mir hat die Begeisterung erst später eingesetzt. Meine Großmutter musste mich eher dazu überreden“, schmunzelt Gesa Marsch. „Aber meine Töchter sind auch mit Leidenschaft dabei und liegen damit voll im Trend.“ Handarbeit hat in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt. Neben der Freude an der Handarbeit und dem Gedanken der Nachhaltigkeit, rücken weitere Faktoren in den Fokus: Handarbeit beruhigt – nachweislich. Außerdem senkt sie den Blutdruck, entspannt, stärkt das Selbstvertrauen, fördert die Kreativität, Feinmotorik und Konzentration. „Für mich ist Stricken wie Therapie“, verrät Gertrude Schmidt. „Ich habe schlimme Arthrose, aber an diesem Abend kann ich die Schmerzen vergessen, es geht mir besser und ich bin viel beweglicher.“
Der Termin für das nächste Treffen wird immer gemeinsam überlegt. „Dabei ist uns wichtig, dass er sich nicht mit anderen Terminen im Dorf überschneidet“, erklärt Anke Pöhls. „Und natürlich freuen wir uns über jeden, der mitmachen möchte. Wir haben noch viel Platz am Tisch. Das nächste Mal treffen wir uns am Mittwoch, 13.11., 17:00 Uhr.“
Handarbeit tut also auf vielen Ebenen gut. Da sind sich alle einig. „Man kommt raus, das ist besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit so wichtig“, erklärt Anke Pöhls. „Wir tauschen uns aus, schnacken und lachen ganz viel. Das ist gut für die Seele“, ergänzt Gabi Möser. So entstehen ganz nebenbei neue Freundschaften.
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Anke Pöhls
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